Prosumer Spielzeug oder professionelle fliegende Kamera?
Kann der neue DJI Phantom 4 Pro als „Hobbydrohne“ mit den professionellen Oktokoptern mithalten und Bilder in Kinoqualität liefern? Wir haben den Test gemacht und in einem Gastbeitrag auf www.welovedrones.de darüber berichtet.
Ziel für uns war es, einen Quadrocopter zu testen, welcher mit den ganz Großen mithalten kann. Ich spreche hier von Oktokoptern mit RED oder ARRI Kameras oder dem aktuellen DJI Flaggschiff Inspire 2 mit der X5S Kamera.
Um eines dieser Geräte mit dem notwendigen Zubehör zur Verfügung zu haben, muss man mindestens 10.000 € investieren. Wenn man ARRI oder RED fliegen möchte, sind die Kosten sogar mindestens fünfmal so hoch.
Für den DJI Phantom 4 Pro muss man derzeit 1.699 € im offiziellen Store. Das ist nicht gerade günstig, aber man bekommt einen extrem leichten Rahmen aus einer Aluminiumlegierung und, wie von DJI gewohnt, ein perfekt verarbeitetes Produkt.
Die Steuerung ist die wohl etablierteste auf dem Markt der Consumer Drohnen und wird über den mitgelieferten Remote Controller realisiert. Was uns an der DJI Software sehr gut gefällt, ist die Möglichkeit alle Werte bezüglich Beschleunigung und Reaktionszeit frei einzustellen. Dies sollte man sich auch unbedingt genauer ansehen und die für sich beste Konfiguration herausfinden. Meiner Meinung nach sind die ab Werk eingestellten Parameter viel zu sensibel, um damit sanfte Kamerabewegungen durchzuführen.
Das wirkliche Alleinstellungsmerkmal ist bei der Kamera zu finden. Sie sieht fast genauso aus wie beim Vorgänger, jedoch sind die Daten wirklich beeindruckend. 1 Zoll Sensor mit 20 Megapixel Auflösung und 4K Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde und das Ganze mit 100 Mbit/s auf den Chip bügeln – das leistet keine andere Drohne in diesem Preissegment.
Perfekt für den professionellen Einsatz ist auch die neu hinzugekommene verstellbare Blende. Diese reicht von f2.8 bis zu f11. Der Phantom 4 hat eine feste Blende, was Belichtungseinstellungen nur über die Belichtungszeit realisieren lässt. Wenn man die 180-Grad-Regel befolgen möchte und die Verschlusszeit die doppelte Framerate sein soll, ist dies wirklich sehr hilfreich. Auch neu ist der Auto Fokus. Bisher war bei der Phantom 4 der Fokus unendlich, aber der Phantom 4 Pro bietet die Möglichkeit diesen manuell zu setzen. Wenn man nur hoch über Wälder fliegt, ist kein Unterschied zu bemerken, wenn man allerdings nah an Subjekten fliegt, ist dies ein schönes Feature.
Wir bei BavAerials legen höchsten Wert auf qualitativ hochwertige Aufnahmen. Natürlich kann man sein Subjekt mit einem günstigen Copter und allen Einstellungen auf Auto filmen und das Ganze verkaufen. Das funktioniert teilweise auch wirklich gut. Unser Ansatz ist ein anderer. Wir verkaufen cinematische, emotionale Bilder, die den Betrachter mitreißen. Dazu gehört eine ausgiebige Planung des Fluges sowie die professionelle Umsetzung. Damit ist es dann noch lange nicht getan. Oft werden unsere Luftaufnahmen zusammen mit anderen Einstellungen von anderen Kameras verwendet. Das bedeutet, dass sie farblich dazu passen müssen. Was bringt es uns, wenn wir Material verkaufen möchten, das sich nicht integrieren lässt? Hier sind wir DJI und dem D-LOG Farbprofil sehr dankbar.
Wieder zurück im Studio wurden die Ergebnisse analysiert. Der Dynamikbereich war jenseits aller Erwartungen und wenn man mit 24 Bildern pro Sekunde in 4K filmt, somit die größtmögliche Datenmenge in jedes einzelne Bild packt, sind die Ergebnisse für Laien von den modernsten Kinokameras nicht zu unterscheiden. Ein Profi wird den Unterschied sehen, wenn man jedoch die Inhalte im Internet (Youtube, Vimeo etc.) veröffentlicht, zerstört die dortige Komprimierung sowieso jegliche Qualität. Als wirkliche Referenz kann man die Bilder nur auf einem kalibrierten 4K Monitor in kontrollierter Umgebung vergleichen. Das haben wir getan und sind immer noch begeistert.
Abgesehen von der Kamera bietet auch die Software einiges an zusätzlichen Intelligenten Flugmodi. Wir sind von dieser Technologie schwer angetan, da sie es uns ermöglicht, Shots, welche bislang mit zwei Operatoren und dem entsprechenden Gerät geflogen werden mussten, alleine zu realisieren. Für unsere Kunden sind solche Intelligenten Flugmodi kostensparende Neuerungen, da sie nur einen Operator bezahlen müssen.
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